Flankierende Massnahmen Uznach
Damit die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster ihre volle Wirkung erzielt, braucht es innerorts flankierende Massnahmen. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität.
Das Städtchen Uznach wird vom Durchgangsverkehr entlastet und dadurch wohnlicher.
Um den Verkehr effizient auf die RVS zu lenken, sind sowohl in Uznach als auch in Schmerikon flankierende Massnahmen (FlaMa) notwendig. Mit ihnen sollen die Strassenräume ein attraktiveres und weniger verkehrsorientiertes Erscheinungsbild erhalten. Für die Planung und Umsetzung sind die Gemeinden zuständig.
Im Juni 2024 hat der Gemeinderat Uznach mit einer Broschüre über den Planungsstand der FlaMa informiert. Seither wurden die FlaMa auf das Genehmigungsprojekt der RVS abgestimmt und die Kostenschätzung aktualisiert.
Im Vordergrund stehen ausgedehnte Tempo-30-Zonen im Zentrum. Durch die tieferen Fahrgeschwindigkeiten können die Fahrbahnbreiten reduziert und der Raum für den Langsamverkehr vergrössert werden. Die Ochsen- und die Rössli-Kreuzung werden so organisiert, dass der motorisierte Verkehr nicht mehr direkt ins Städtchen geführt wird. Der Rössliplatz, wie auch der Kirchplatz werden einladender gestaltet. Auf der Zürcherstrasse wird der Mehrzweckstreifen zugunsten eines breiten Trottoirs und eines Grünstreifens auf der Nordseite aufgehoben, so dass im Umfeld der Schulanlagen die Sicherheit für den Langsamverkehr verbessert wird.
Die aktuelle Kostenprognose für die FlaMa Uznach geht von 5.2 Mio. Franken aus. Dabei kann Uznach als Mitgliedgemeinde der Agglo Obersee beim Bund via Agglomerationsprogramme Unterstützungsbeiträge von bis zu 40% beantragen.
Der Bericht zu den flankierenden Massnahmen kann hier heruntergeladen werden.
Entlastung Zentrum Uznach
In den letzten 50 Jahren wurden diverse Massnahmen zur Entlastung des Uzner Zentrums geprüft: Kernumfahrung, Bahnunterführung, Grosskreisel, Stauspur und andere. Die Massnahmen waren technisch nicht umsetzbar, erwiesen sich als unzweckmässig und/oder nicht mehrheitsfähig. Eine Übersicht.
Idee Kernumfahrung
In den 1990er-Jahren bestanden Pläne für eine 600 Meter lange Kernumfahrung. Das Vorhaben erwies sich als unzweckmässig. Die Kernumfahrung hätte zwar das Städtchen, nicht aber die Ausfallstrassen entlastet. Für Fussgänger/innen und Velofahrer/innen hätte sich der Zugang zum Städtchen massiv verschlechtert. Die Entwicklung des Zentrums wäre verunmöglicht worden.
Umfangreiches Massnahmenpaket genügt nicht
Im Jahr 2000 hat die damalige Arbeitsgruppe Verkehrs- und Entwicklungsplanung ein Verkehrskonzept samt Massnahmenpaket erstellt. Die Massnahmen wurden – sofern umsetzbar - grösstenteils realisiert oder hängen mit dem heutigen Projekt RVS zusammen. So wurde u.a. das Fuss- und Radwegnetz saniert, ausgebaut und mit Veloabstellplätzen ergänzt. Im Strassenraum, an den Fussgängerstreifen sowie an den Ortseingängen wurden zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bauliche, betriebliche und gestalterische Massnahmen umgesetzt. Der Bahnhof und der Bushof wurden umgestaltet, eine Park&Ride-Anlage realisiert und das öV-Angebot verbessert. Der Aufwand war gross, zeigt aber kaum Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen und den Stau im Städtchen.
Stauspur: Von der Bevölkerung abgelehnt
Zwischen Ochsen-Kreuzung und Bahnübergang war der Bau einer zweiten Spur vorgesehen. Damit hätte im Städtchen die Staubildung reduziert werden können, nicht aber das Verkehrsaufkommen selbst. Die Uzner/innen lehnten das Vorhaben 2007 an der Urne ab.
Grosskreisel: Der Durchgangsverkehr bleibt
Zur Lösung des Verkehrsproblems im Uzner Städtchen wurde immer wieder ein Grosskreisel im Bahnhofsgebiet vorgeschlagen. Der motorisierte Verkehr würde im Einbahnregime über die Zürcher-, Letzi-, Bahnhof- und Grynaustrasse geführt. Die stehenden Fahrzeugkolonnen würden dadurch aber nicht eliminiert, sondern lediglich auf die Letzi- und die untere Bahnhofstrasse verlagert. Diese Strassen hätten einen enormen Mehrverkehr zu verkraften. Die Kies- und übrigen Schwertransporte müssten über die Bahnhofstrasse und damit unmittelbar am Bahnhof vorbeigeführt werden, wo der Gemeinderat grossflächig eine Begegnungszone einrichten will.
Ein Grosskreisel hilft nicht, den Durchgangsverkehr aus dem Städtchen zu schaffen.
Bahnunterführung und weitere Brücke Steinenbach
Im Jahr 2007 zeigte eine Machbarkeitsstudie des kantonalen Tiefbauamts, dass das Vorhaben zu Umwegen und Anschlussverschlechterungen und im Städtchen zu Mehrverkehr führen würde. Zudem wäre die Bahnunterführung aufgrund des Steinenbachs einem immensen Hochwasserrisiko ausgesetzt. Um dieses Risiko zu eliminieren, wäre eine Umlegung des Baches erforderlich. Eine im Jahr 2020 erstellte Machbarkeitsstudie bestätigt allerdings, dass eine Bachumlegung aus hydraulischen Gründen unrealistisch ist.
Einbezug der Bevölkerung
Unter Berücksichtigung aller Fakten sieht der Gemeinderat Uznach für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde keine alternative Lösung zur regionalen Verbingungsstrasse A15-Gaster (RVS). Flankierend sollen aber Massnahmen umgesetzt werden, die das Umsteigen aufs Velo oder den öV erleichtern bzw. attraktiver machen. Dazu zählen der Umbau des Rössliknotens und des Ochsenplatztes, grossräumige Tempo 30 Zonen oder die Umgestaltung des Städtchens Uznach.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Weitere Informationen
Planungsstand Flankierende Massnahmen, 2024 (PDF, 2.8 MB)
Stellungnahme Gemeinderat Uznach zur Mitwirkung, 2021 (PDF, 1.5 MB)
Broschüre Entwicklung Zentrum Uznach, 2021 (PDF, 4.5 MB)
Dossier Flankierende Massnahmen, 2020 (PDF, 30.8 MB)
Konzept Aufwertung Zentrum Uznach, 2016 (PDF, 23.1 MB)